Rad'l gegen Wad'l
Bestzeit Herrn Rad: 16:10, Bestzeit Damen Rad: 21:40, Bestzeit Herrn Lauf: 19:54, Bestzeit Damen Lauf: 30:40
der ultimative Event für
Bergläufer und Mountainbiker

mit 450.000 Kurbelumdrehungen (3000 km) durch Europa

Werner Klom ist einer der ambitioniertesten Tourenfahrer in der RgW Gemeinde. Er absolviert jedes Jahr mindestens eine Megatour durch Europa, dies nun bereits seit vielen Jahren. 353.333 Km und 1.700.000 Höhenmeter hat Werner bereits in seiner Sportlerlaufbahn abgespult, das wären sagenhafte acht Erdumrundungen und 4285 Anninger Auffahrten .
Das RgW Team gratuliert Werner zu dieser Leistung und wünscht ihm weiterhin schöne Touren.
Das ist eine kurze Zusammenfassung von Werner`s heuriger Tour:

Die Strecke:
Meine heurige Tour ging von Hamburg weg der Nordseeküste entlang also Deutschlang, Holland und Belgien. In Brüssel pausierte ich einen Tag. Dann weiter durch Luxemburg, Frankreich, Deutschland und Österreich..

Technische Daten:
3090 Kilometer (Tagesetappen von 140 bis 340 km)
17 Tage unterwegs (inkl. einem Tag Pause, 181 km/Tag)
135 Stunden Fahrzeit (22,88 km/h Durchschnitt).
450000 Kurbelumdrehungen
88000 kcal (alles inkludiert Radfahren, Schlafen ...)

Wetter: Der Küste entlang kühl (kein Badewetter) und starker Gegenwind. Durchs Landesinnere kalt (fünf Grad) und eher regnerisch..

Technik: Der Sigma Fahrradcomputer hat so mir nix dir nix einen Factory reset durchgeführt, alle Daten und Einstellungen weg, juhuuu. Am kleinsten Kettenblatt hat es mir die Kette bei jeder Umdrehung hochgezogen. Wie Ihr wisst kein großer Verlust.

Die Tagesetappen:

19.08
Hamburg-Cuxhaven 524 hm 150.60 km
In Hamburg angenehme 22 Grad und bewölkt. Es kam die Sonne durch und die Temperstur stieg auf 28 Grad. Gegenwind. Ich dachte schon, dass mir das Trinken ausgeht. Drei Liter habe ich immer mit. Aber es kam dann doch ein Brunnen. Ich war abends so müde hätte fast aufs Zähne putzen vergessen.

20.08
Cuxhaven-Esens 475 hm 233.84 km
17 bis 22 Grad, zeitweise leichter Regen, Gegenwind aus NW. Wollte in Neuharlingersiel übernachten. Wären genau zweihundert Kilometer gewesen. Alle Zimmer ausgebucht. Habe zwei Stunden nach einem Zimmer gesucht. Ein paar Gaststätten hatten Zimmer frei angeschrieben, da war aber keiner erreichbar weder klingeln noch anrufen.

21.08
Esens-Delfzijl 359 hm 191.93 km
16 bis 27 Grad, in der Früh bewölkt, an Nachmittag dann sonnig. Windrichtung hat sich geändert, jetzt kommt er aus SW, wieder Gegenwind. Eine Stunde beim Warten auf die Fähre verloren. In Holland ging es lange kreuz und quer zwischen Feldern hin und her. War ganz alleine. Bis endlich eine Ortschaft auftauchte. Viele Nächtigungsmöglichkeiten gibt es da nicht und diese sind auch fast ausgebucht. Ein Hotel hätte mir besonders gefallen, es steht auf Stelzen im Wasser. Es ist nett, im Zimmer einen Teekocher und einen Ventilator zu haben, aber keine Steckdose. Im Zimmer war heiß und laut später ging es dann.

22.08
Delzijl-Hippolytushoef 350 hm 198.40 km
16-22 Grad, sonnig, in der Früh noch leichter Wind am Nachmittag starker Gegenwind mir hat es gereicht. Beim Einschalten vom Sigma Radcomputer löschte dieser alle Daten und Einstellungen. Hatte noch den Garmin Edge 1030 den ich mir kürzlich gekauft habe.Als ich beim ersten Quartier nachfrage, war es besetzt, sie haben aber noch ein zweites Haus. Mir wurde Haus und die Adresse aufgeschrieben. Im Navi habe ich nichts Ähnliches noch Name oder Adresse gefunden. Google hat mir dann geholfen.Wohnte in einem Stall als Hotel umgebaut. Finde ich sehr schön.Die Marvic Fahrradhose ist am Ende. Zu sehr ausgedehnt. Bin ziemlich aufgescheuert. Ich habe immer zwei Radhosen mit, die ich täglich durchwasche und wechsle.

23.08
Hippolytushoef-Den Haag 762 hm 159.69 km
17-22 Grad, bewölkt, zum Schluss noch Regen. Starker Gegenwind SW, der war dieses Mal stärker als ich. Der Gastwirt hat mir angeboten vom Frühstück etwas mitzunehmen. Bescheiden nahm ich zwei Äpfel. Er hat mir dann auch noch einiges (so eine Art Lebkuchen) zugesteckt. Der Gastwirt war auch Radfahrer.

24.08
Den Haag-De Haan 733 hm 190.32 km
12 bis 19 Grad, sonnig, weiterhin Gegenwind, aber es ging mehr zick zack und Bäume gaben etwas Schutz. Auf der Fähre über den Rhein traf ich drei Radler die sah ich auf der nächsten Fähre wieder. Morgens spätes Frühstück erst 08:30

25.08
De Haan-Brüssel 2089 hm 339.55 km
Gewitter in der Nacht. Sandsturm. Der Wind hat den Sand wie Sandstrahlen durch die Gegend geblasen, hat richtig wehgetan. Die Kette hat Sand gemahlen. 12-19-5 Grad, sonnig, Richtungsäderung hurra kein Gegenwind mehr. Es ging viel bergauf und bergab. Kein Zimmer gefunden. Hotels haben zugesperrt (dauerhaft) und liegen weit auseinander. Auf jedem zehnten Haus war ein Schild mit der Aufschrift zu verkaufen. Es wäre leichter gewesen ein ganzes Haus zu kaufen als ein Zimmer für eine Nacht. Es wurde zu spät. Habe nicht mehr gesucht sondern bin nach Brüssel aufgebrochen. Es war eine Vollmondnacht. Fast überall Straßenbeleuchtung. Es war nicht ganz finster. Aber es sind Wolken aufgezogen und es spritze leicht, ich hoffte, dass es nicht zum Regnen anfängt. Um fünf Uhr in der Früh kam ich in Brüssel an, Suchte weitere zwei Stunden nach einem Zimmer. Das erste freie Zimmer, das ich fand hätte 300.- gekostet. Um 11 Uhr hatte ich schon wieder auschecken müssen. In der Nacht hatte es nur fünf Grad. Durch das Stopp and Go, rein eine Hotelhalle und als verschwitzter bei dem leichten Wind wieder raus, wurde mir so richtig saukalt. Um sieben Uhr kam ich endlich ins Bett.

26.08
Hotel in der Fußgängerzone, sehr laut, Fenster schließen nicht richtig, Lärm wird kaum gedämpft. Mickriges Frühstück.(2 Gebück, 3 Scheiben Käse, 1 Stück Butter und Marmelade) Mittags stand ich auf und machte die geplante Stadtbesichtigung einschließlich dem Atomium.

27.08
Brüssel-La Roche 1997 hm 190.07 km
Start bei leichtem Regen, 13-19 Grad, Sonne mit einigen Wolken. Es war zeitweise sehr hügelig, als würde man die Bitterlich Straße dauernd rauf und runterfahren. Beim Überklettern einer Leiplanke schlug ich mir ein Knie auf. War mit dem Zimmersuchen vorsichtiger. Alle paar Kilometer war ein Hotel und ich wurde gleich wieder heikel. Einige waren auch finster. Andere direkt an der Straße, so fuhr ich weiter. Ich fand eines, das nicht auf der Karte war, sah aber auch geschlossen aus. Dann sah ich doch eine Bewegung drinnen und ging rein. Gerade noch rechtzeitig. Hinter mir wurde zugesperrt. Kein Essen mehr. Im Spar nebenan kam ich auch gerade noch rein. Kaufte einen Nudelsalat.

28.08
La Roche-Luxemburg 1415 hm 140.12 km
sonnig mit Wolken, 6-21 Grad, Weiterhin bergauf und ab -Frühschluss, Stadtbummel

29.08
Luxemburg-Lutzelbourg 1225 hm 232.19 km
8-23 Grad, sonnig, Nachmittag bewölkt mit ein paar angenehmen Regentropfen, zum Schluss noch ein Gewitter. Zu Beginn noch hügelig. An der Sarre eben aber wieder Gegenwind. Ein Wegweiser irritierte mich bei km 200 13.7km Straßburg. Straßburg kam aber nicht. Eine Trinkflasche ist kaputt gegangen, die läuft aus. Lange Durststrecke, ich fürchtete schon, dass mir das Trinken ausgeht, Es kam aber ein Wasserhahn an dem die Boote Wasser nachtanken können.

30.08
Lutzelbourg-Rottenburg 1718 hm 195.78 km
Start bei Nieselregen, 12-21 Grad, bewölkt, Steile Auf- und Abfahrten. Höchsten Punkt 1000m der gesamten Tour passiert. Da wäre sicher eine schöne Aussicht gewesen, es geht von Flachland ca. 800 m in einen Stück auf 1000 rauf. Leider spielte das Wetter nicht mit. Probleme mit kleinem Kettenblatt zieht die Kette mit hoch. Wegen magerem Frühstück in Kehl einkaufen. Geschäft überfüllt mit Franzosen, die kommen über die Grenze um wahrscheinlich billiger einkaufen zu können. In Frankreich dürfte generell alles teurer ein. Zimmer kostete dasselbe, aber mit einem geringeren Standard. Nachtmahl in Frankreich 30 EUR in Deutschland 13 EUR. Rottenburg mit Rothenburg verwechselt, ich dachte in Rothenburg war ich doch schon zweimal es gibt viele Hotels da kann ich auch später ankommen. Als ich dann in Rottenburg war sah es ganz anders aus. Wenige Hotels. Gerade noch ein Zimmer bekommen.

31.08
Rottenburg-Günzburg 1446 hm 142.52 km
Immer wieder auch heftiger Regen. 9-12 Grad. Tour (vom Internet runtergeladen) geht fast immer auf der Straße teilweise mit viel Verkehr, suchte nach Alternativen. Hatte die Nase voll. Frühschluss.

01.09
Günzburg-Kelheim 867 hm 181.82 km
War der Meinung Frühstück gibt es ab 07:00. Es war aber dann erst um 07:30, bin zu früh aufgestanden. Schade um die halbe Stunde. Tour Änderung fahre an der Donau weiter. Die runtergeladene Route hätte über München geführt. Ich wollte weg von der Straße. Den ganzen Tag trüb, 10 Grad. Wind wieder ungünstig. In einer Pension wurde ich bei der Zimmersuche fast eingesperrt. Ich führ in den Hof rein um einen Platz zum Fahrradabstellen zu finden. Mit dem Packtaschen steht das Radl sehr schlecht es ist besser wenn ich es wo anlehne. Als ich zum Eingang ging wollte der Besitzer soeben die Einfahrt von außen absperren. Es gab keinen zweiten Ausgang. Es war kein Zimmer frei. Kein Handyempfang, Bin mit dem Rad durch ganz Kelheim geradelt, nirgends ein Empfang. Dachte schon mit dem Handy stimmt was nicht, in den letzten Tagen kam nach dem Einschalten eine Info Providereinstellungen aktualisieren. Ich sagte immer später. Dachte schon das hat etwas damit zu tun, aber mit dem Tablet ging es auch nicht. Mit zuhause von einer Telefonzelle gesprochen, sowas machte ich schon lange nicht mehr. Um 6 Uhr am nächsten Tag hatte ich am Handy einen vollen Ausschlag.

02.09
Kelheim-Passau(483 hm 185.97 km. Hin und wieder leichter Regen, 10-13 Grad. Bereits um 17:00 eingecheckt. In der Früh hatte ich geplant noch weiter fahren, habe es aber nicht mehr eilig. War müde. Es fielen mir die Augen zu.

03.09
Passau-Pöchlarn 424 hm 198.96 km
In der Früh und am Abend jeweils Regen ansonsten bewölkt. 12-19 Grad.

04.09
Pöchlarn-Wien 400 hm 155.25 km.
In der Früh etwas Sonne, ansonsten trüb und etwas Regen. 14-20 Grad. Rückenwind.

Eine Zusammenfassung der Tour 2018:

2002 bin ich schon mal von der Rheinmündung bis Hamburg geradelt. An die Dünen konnte ich mich vorerst gar nicht mehr erinnern. Die andere Seite der Rheinmündung hat mir noch besser gefallen. Die Strecke führte weiterhin durch die Dünen hindurch und an wunderschönen Sandstränden vorbei. In Belgien ist fast die ganze Küste verbaut. Da ist der Strand, eine breite Promenade auf der ich führ, eine Häuserreihe mit fünf bis sechs Stockwerken, dann fährt eine Straßenbahn, eine breite Straße und eventuell noch ein paar Häuser. Ich fuhr und fuhr dieses Bild änderte sich nicht.

Durch das Landesinnere keine Besonderheiten. Hügelig oder flach, wenn die Tour an Gewässern entlang führte.

Auf solch einer Tour dürfte ich mehr Schlaf als üblich benötigen. In Summe hatte ich so viel Schlaf als gewöhnlich es reicht aber nicht. Es kann aber auch daran liegen, alles in mir auf Hochtouren läuft und das Runterfahren dauert sehr lange. Am besten sieht man es am Puls. Normalerweis liegt mein Puls beim Schlafen ca. bei 40 Herzschläge pro Minute und wird kurz nach dem Niederlegen erreicht. Auf der Tour liegt der Puls bei 70, geht langsam runter und erst um 6 Uhr in der Früh werden 40 Schläge erreicht.

Die Kondition scheint mir nicht auszugehen. Beim An- und Bergauffahren merke ich schon abstriche. Am Abend höre ich meistens ungern auf, ich würde noch gerne weiter fahren. Beim Aufstehen hatte ich zwar immer das Gefühl von einer Straßenwalze überfahren worden zu sein, das hat sich aber schnell wieder gegeben.

Die größte Herausforderung war immer in Zimmer zu finden. Es liegt auch daran, dass ich versuche den Tag möglichst auszunützen. Vor 19 Uhr fange ich gewöhnlich nicht zum Suchen an. Viele speziell die, die kein Restaurant dabei haben, machen bereites um 18 Uhr dicht. Bin aber eher nach Hotel der Businessklasse auf der Suche, da gibt es meistens schon das Frühstück um 6 Uhr. Da gewinne ich bis zu zwei Stunden in der Früh. Mittag mache ich keine Pause. Zwischendurch gibt es ab und zu eine Banane oder einen Müsliriegel.

An den Folgetagen nach meiner Ankunft zuhause ließ ich das Rad nicht stehen. Ich versuche ganz gemütlich zu fahren um mich von den Strapazen zu erholen.

mit 450.000 Kurbelumdrehungen (3000 km) durch Europa

Hier kannst Du einen Kommentar zu diesen Beitrag eingeben